Samstag, 23. November 2013

Die Fotoschule in Bildern - Naturfotografie


In der Fotografie war ich stets ein Autodidakt. Die Grundlagen habe ich mir selber beigebracht und später kamen gute Freunde hinzu, die eine gleiche fotografische Gesinnung hatten und man lernte voneinander und miteinander.
Aus diesem Grund habe ich mir bis dato auch kein Buch über Grundlagen oder Themenbereiche der Fotografie zugelegt. Sie sprachen mich entweder thematisch nicht an oder der erste Blick erweckte Ernüchterung, da sie keine für mich weiterführenden Informationen enthielten.

Dieses sollte sich aber ändern. Nach vielen Gerüchten und Munkeleien über ein Buch dreier bekannte deutscher Naturfotografen, stieg die Neugierde in mir kontinuierlich etwas mehr.  Wann würde das Buch wohl erscheinen und was würde es beinhalten?

Es kam der 9. August 13 und ich las in Facebook von dem neuen „Wunderwerk“. Alleine das Cover und Titel weckten Interesse. Fotoschule, Bilder, Naturfotografie, 3 Attribute die, wie sich herausstellen sollte mehr als treffend waren.

Auf dem internationalen Naturfoto-Festival der GDT in Lünen diesen Jahres konnte ich erstmalig das Buch in den Händen halten und etwas darin blättern. Eine Fülle von Informationen und Bildern trat mir entgegen, die ich so auf Grund meiner bisherigen Erfahrungen mit Büchern nicht erwartet hätte. Aber vielleicht hätte ahnen können, wenn man die Leistungen der drei Autoren kennt. Es war also klar, dieses Buch muss ich besitzen und in Ruhe durchlesen können. Warum ich es in Lünen nicht gekauft habe? Fragt mich etwas Leichteres :D

Also ging es zu hause an den Rechner und direkt weiter zu Amazon und das Buch wurde ohne Zeit zu verlieren bestellt. Einen Tag später kam es bereits an. Im Folgenden schildere ich euch meine Erfahrungen.



Der erste Eindruck:
Das Buch kommt als broschierte Ausgabe und fasst sich sehr angenehm an. Die Seiten sind nicht zu dick und können sehr bequem umgeblättert werden, ohne sich wieder aufzurichten und umzuklappen. Man kann das Buch also vor sich auf den Tisch legen und gemütlich durchblättern. Ziemlich geil, wenn man dabei einen Kaffee trinken will :p Die Farben wirken sehr intensiv aber nicht kitschig und auch das Layout ist schlicht aber ansprechend modern.

Inhalte:
Es mangelt an nichts, so viel sei gesagt. Landschaften (Meere, Flüsse, Moore, Berge uvm.), Vögel, Säugetiere und kreatives aus den Bereichen Farben und Formen werden thematisiert. Aber damit nicht genug. Auch technische Grundlagen werden besprochen und die Elemente der fotografischen Ausrüstung benannt und erläutert. Zudem finden neue Techniken und auch das post-processing seinen Platz. Wahrscheinlich habe ich auch jetzt bei weitem nicht alle Bereiche erfassen können aber die Bandbreite dürfte auch jetzt schon beeindruckend sein!? Für mich war sie es jedenfalls J

Texte:
Der Schreibstil aller drei Autoren ist, ohne zu übertreiben, fantastisch. Die Informationen werden verständlich und pointiert dargelegt. Es bleiben keine Fragen offen und man hat nach jedem Text den Eindruck, eine Lektion abgeschlossen zu haben und fühlt sich ebenso bereit für die nächste. So sollte es sein.
Das hätte ich mir bei so manchem Schulbuch sehnlichst herbeigewünscht! :D

Die Bilder:
Alle Beispielbilder sind auf einem enorm hohen Niveau. Man hat bei keinem der Bilder den Eindruck, dass es noch eben Schnell für diesen Artikel gemacht wurde. Dies liegt in meinen Augen daran, dass sich die drei Personen in ihren fotografischen Arbeitsfeldern optimal ergänzen und sehr viele Bereiche der Fotografie in der Vergangenheit bereits ausgelotet haben. Die Bilder begeistern und wecken die Lust auf die nächste Situation, in der man wieder dazu kommt, in dem Buch weiterzulesen.

Das Preis-Leistungsverhältnis:
Der Preis für dieses Buch beträgt läppische 29,90€. Für diese drei Zehner bekommt ihr eine Fülle an Informationen und Erfahrungen, die aus vielen Jahren fotografischer Arbeit rühren. Selber könnte man sich all diese Informationen kaum schneller erarbeiten oder aneignen. Man kann also sagen: Mehr Leistung als Preis, top!
Ich für meinen Teil kann nur eine glasklare Kaufempfehlung aussprechen!

Zielgruppe:
Egal ob Beginner, Fortgeschrittener oder Profi in der Naturfotografie. Ich denke jeder kann aus dieser Lektüre für ihn wichtige Informationen erwerben.
- Als Anfänger bekommt man Basiswissen und viel darüber hinaus vermittelt. Man kann sich zuerst die Grundlagen aneignen und daraufhin anfangen zu experimentieren und kreieren.
- Ist man bereits Fortgeschrittener und hat die Grundlagen bereits verinnerlicht, bekommt man viele Denkanstöße. Aber auch neue Informationen werden dabei sein, die einem neue fotografische Bereiche nahelegen.
- Dieses Buch aus der Sicht eines Vollprofis zu beurteilen fällt mir schwer. Aber ich denke, dass einem dieses Buch auch dann hilfreich sein kann. Beispielsweise, um sich an andere Techniken zu erinnern, an die man gar nicht mehr gedacht hat oder aber um in seinen festgefahrenen Stil etwas frischen Wind zu bringen. Ich hoffe damit niemanden angegriffen zu haben, denn das liegt mir fern!

Die Autoren (in der Reihenfolge vom Buchcover):

Sandra Bartocha:
Sie ist eine freiberufliche und künstlerische Naturfotografin. Durch ihr Engagement als Vize-Präsidentin in der GDT und Chefredakteurin der Forum Naturfotografie der GDT ist sie sicher vielen Naturfotografen und Naturfotografinnen bekannt. Ihre Fotos wurden über die deutschen Grenzen hinaus auch international bereits mehrfach prämiert und ausgezeichnet. Wer kreative Inspirationen und hochwertige Naturfotos sucht, ist bei ihr genau richtig!
Website: http://www.bartocha-photography.com
Facebook: https://www.facebook.com/bartocha.photography

Werner Bollmann:
I love nature.
I love photography.
I am a naturephotographer.
So beschreibt er sich selber auf seiner Internetseite. Er ist Mitglied der GDT und sein fotografischer Schwerpunkt liegt auf der Naturfotografie. Auch er wurde bereits mehrfach national und international für seine besonderen Fotos geehrt. Wer deinen hochwertigen und innovativen Ideen folgen möchte, schaut einfach mal auf seiner Internetpräsenz vorbei:
Website: http://www.wernerbollmann.de
Nature Photo Blog: http://www.naturephotoblog.com/index.php?x=browse&tag=werner_bollmann

Radomir Jakubowski:
Er ist selbstständiger Naturfotograf und sein Portfolio ist enorm vielseitig. Bereits in jungen Jahren konnte er große Erfolge erzielen und machte sich einen Namen in der Naturfotografenszene. Auch er ist Mitglied in der GDT und hat sich intensiv in der GDT Jugendgruppe engagiert. Wer seine qualitativ hochwertigen und revolutionären Arbeiten verfolgen und bestaunen möchte folgt folgenden Links:
Website: http://www.naturfotocamp.de
Facebook: https://www.facebook.com/naturfotocamp

Wem die GDT kein Begriff ist schaut gerne einmal auf ihrer Webseite vorbei. Eine Mitgliedschaft ist Interessierten Naturfotografen nur zu empfehlen.
Website: http://www.gdtfoto.de
Facebook: https://www.facebook.com/gdtfoto

Auch die Jugendgruppe ist stets auf der Suche nach neuen Talenten. Sie ist hier zu finden:
Website: http://www.gdtfoto.de/jugendgruppe/startseite.phtml
Facebook: https://www.facebook.com/gdtjugendgruppe


Sonntag, 17. November 2013

Review: Sigma 35mm F1.4 DG HSM

- Der Wolf im Schafspelz  -

Die Vorgeschichte:
Schon länger war ich auf der Suche nach einem neuen Objektiv für meine Arbeiten im Portraitbereich. Mit dem Canon 50mm F1.4 USM war ich zunehmend unzufriedener, der Autofokus traf nur selten den fokussierten Punkt (das Objektiv wurde mehrmals eingemessen) und auch die Schärfe ließ oft zu wünschen übrig! Was also tun? Weiterhin mit dem 50er arbeiten und manuell fokussieren oder ein neues Objektiv anschaffen? Die Entscheidung fiel auf ein neues Objektiv und auch zu meinem Erstaunen auf ein Sigma Objektiv.

Der Kampf mit der Vorgeschichte Sigma’s:
In der Vergangenheit besaß ich mehrere Objektive aus dem Hause Sigma. Die optischen Leistungen waren immer eher mäßig und die Arbeit mit diesen Objektiven war stets mit der Angst belegt, wieder ein Bild zu vermasseln und das Objektiv und nicht man selber war Schuld. Das war der Grund warum diese Objektive meinen Fotorucksack immer sehr schnell wieder verließen. ( Sigma 50mm F1.4 EX DG HSM / Sigma 150-500mm F5.0-6.3 DG OS HSM / Sigma 500 F4,5 EX DG HSM ) Jetzt wieder ein Sigma Objektiv zu kaufen, kostete mich eine gewisse Überwindung :P

Beweggründe für den Kauf:
50mm sind wohl die Standartbrennweite für Portraitobjektive. Das macht sie für mich persönlich etwas langweilig und ich wollte etwas Neues ausprobieren. 35mm kamen mir sehr gelegen, da ich die andere Option (in meinem persönlichen Fall), 85mm schon mit dem 70-200mm Objektiv abgedeckt habe. Jetzt die Frage ob Canon oder Sigma!? Der Preis von aktuell 808,- € (Amazon) für das Sigma ist kein Pappenstiel aber bei weitem nicht so happig wie die 1269,- € des direkten Gegners von Canon. 1:0 für das Sigma. Viele Berichte im Internet waren ebenfalls pro Sigma und das war das entscheidende 2:0 für mich. Wer nicht wagt der nicht gewinnt! Also habe ich das Sigma geordert.


Erster Eindruck (Haptik):
Sigma warb mit dem neuen „Art“ Design und schien damit auch Ernst zu machen. Das Objektivgehäuse ist aus einem schwarz-matten Metall gefertigt und sieht verdammt schick aus. Ich dachte mir: „Yes, endlich haben sie die ätzende gummierte Oberfläche abgeschafft“. Solch eine Perfektion war ich bisher nur von den Carl Zeis Objektiven gewohnt. Es lag relativ schwer in der Hand und war auch nicht gerade klein. Aber es war angenehm. Der Fokusring bewegte sich unheimlich smooth, wie  ich es von keinem meiner Canon objektive gewohnt war. Das 67mm Filtergewinde ist statisch, da die Fokussierung innenliegend abläuft. Auch dies empfand ich als sehr angenehm, da so das Risiko von Staubeinschlüssen minimiert wird. An die Kamera adaptiert machte die Kombination aus 5d mkII mit Bg und Sigma 35mm bereits richtig viel Spaß! Das machte mir Lust auf mehr! J

Optische Leistung:
Diese ist in meinen Augen hervorragend. Mal abgesehen davon, dass der Autofokus in 99,9% der Fotos optimal gegriffen hat und man einfach keinen Ausschuss hat, ist auch die Schärfe überzeugend. Das Objektiv zeichnet sehr scharf ab und produziert nicht wie andere, ältere Objektive Matsche, der man auch durch die EBV nur schwer entgegenwirken kann. Bei dem 35er jedoch kommen die Details wie beispielsweise Augenbrauen und Wimpern aber auch die Hautstruktur sehr deutlich und klar hervor. 
Bei dunklen Hintergründen habe ich festgestellt, dass eine minimale Vignettierung stattfindet. Die Bildecken sind nur minimal dunkler als die Bildmitte und somit entsteht meiner Meinung nach ein wunderschöner Effekt, der die Bilder des Objektivs mit einem Wiedererkennungswert versieht. Ich finde, dass diese geringfügige Vignette das Bild spannender macht.
Das Bokeh des Objektivs empfinde ich als äußerst angenehm. Die Unschärfekreise im Hintergrund sind auch wirklich rund und keine „Eier“. Die Zeichnung der Strukturen im Hintergrund geschieht sehr gleichmäßig, wodurch eine gewisse Harmonie entsteht.

Beispielbild zu der erwähnten Vignettierung (unbearbeitet):

100% Crops (ungeschärft):




















F1.4 bis F8:













Produktdetails im Überblick:
-                Festbrennweite 35mm
-                30cm Naheinstellgrenze
-                67mm Filtergewinde
-                HSM (Hyper Sonic Motor)

Lieferumfang:
-                Objektiv
-                Köcher für den Sicheren Transport
-                Gegenlichtblende (sehr erfreulich | keine 30€ Zusatzinvestition wie bei Canon)­

Was ich mir noch wünschen würde:
Insgesamt ist das Objektiv von Sigma nahezu perfekt, was die optischen Leistungen angeht. In Punkto Verarbeitung wäre es aber wünschenswert, dass das Objektiv in Zukunft vielleicht noch wetterfest gemacht wird, da sicher viele Fotografen das Objektiv auch im freien für Portraits oder die Landschaftsfotografie nutzen möchten. Im Regen wäre das Risiko eines Defektes meines Erachtens nach gegeben. Auch was eine Staubabdichtung anbelangt, wäre ein weiteres Aufwarten von Seitens Sigma sicher nicht uninteressant, um beispielsweise auch am Strand ohne Ängste vor Schäden der Objektivmechanik fotografieren zu können.

Mein Fazit:
Sigma scheint in den neuen Serien ordentlich aufgewartet zu haben. Nach den Erfahrungen mit diesem Objektiv werde ich die Neuankündigungen von Sigma weiter im Auge behalten. Das Objektiv ist nicht nur brauchbar, sondern auch bedenkenlos nutzbar. Man hat ein gutes Gefühl, wenn das 35er im Einsatz ist und kann sich vollkommen auf den Bildaufbau konzentrieren, was ich als überaus angenehm empfinde! Bei Sigmas Objektiv ist das Pries-Leistungsverhältnis und auch die optische Leistung einfach besser, als bei dem Objektiv von Canon. Ich bereue den Kauf des Sigma 35mm F1.4 nicht, im Gegenteil, ich würde diesen Kauf stets wieder tätigen! Nachdem ich bis dato den Anblick eines Sigma Objektives mit minderwertiger  Bildqualität assoziierte, hat Sigma jetzt den „Wolf im Schafspelz“ gebaut!  Ich habe meine Meinung über die Sigma Objektive durch dieses Objektiv teilweise revidiert, es bleibt jedoch abzuwarten, ob dieses hohe Niveau auch in Zukunft gehalten wird! Ich für meinen Teil hoffe es sehr J

Weiterführende Links:

Sigma: http://www.sigma-foto.de/produkte/objektive/35mm-f14-dg-hsm.html
Amazon: http://www.amazon.de/Sigma-HSM-Objektiv-Filtergewinde-Canon-Objektivbajonett/dp/B00A35X6NU
AC-Foto: http://www.ac-foto.com/onlineshop/ac-foto/?section=detail&id=6294

Hier noch drei fertig ausgearbeitete Bilder aus einem meiner Shootings :)
















Die Bilder und viele weitere sind ebenfalls auf meiner Facebook Seite zu finden:

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Dieser kleine Erfahrungsbericht basiert auf meiner subjektiven Meinung.
Ich wurde nicht von Sigma bezahlt oder gesponsort um diesen Bericht zu schreiben.
Die Bilder zur Verdeutlichung der optischen Leistung unterliegen keinem künstlerischen Anspruch.

Montag, 11. November 2013

- Igeln durch den Winter helfen -

Mein erster Post auf meinem neuen Blog :)
Ich wünsche euch ganz viel Vergnügen hier!

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Hallo Welt!

Der Herbst ist da und immer häufiger bekommt man Igel zu Gesicht. Was aber machen, wenn der erste Frost vor der Tür steht und der Igel noch nicht im Winterschlaf ist?

Hierzu möchte ich euch kurz einige Ratschläge geben, wie ihr den kleinen Gesellen helfen könnt, den Winter zu überleben.

Wenn ihr im heimischen Garten einen Igel antrefft, der noch im Garten umher läuft, obwohl es draußen schon friert, oder einen Igel entdeckt, der ungeschützt in einem Kellerschacht liegt und dort nicht herauskommen kann, fangt die Tiere ein, sofern ihr die Chance habt. (Igel können verdammt schnell laufen) Wichtig dabei ist, dass ihr euch Handschuhe anzieht. Nicht, weil die Igel euch stechen könnte (Die Stachel können den Menschen kaum verletzen), sondern weil Igel in 90% der Fälle von Flöhen und Läusen befallen sind und diese auf den Menschen übertragen werden können!



Apropos Krankheiten:
Igel haben oft mit dem Befall von Maden und Würmern zu kämpfen. Diese sind auch eine häufige Todesursache. Um diesem Befall entgegenzuwirken, kann man die Igel von einem Tierarzt impfen lassen. Es sind meist 2 Impfen, die gemacht werden müssen und sind kostenlos!

Wie aber den Igel aufbewahren?
Wenn ihr einen alten Hasenstall habt, ist dieser optimal zur Aufbewahrung des Igels geeignet. Wichtig ist, dass er großzügig mit Stroh ausgekleidet ist, damit der Igel vor dem Frost geschützt ist. Aber auch ein sehr großer Karton ist geeignet um dem Igel eine Herberge zu schaffen. Gefäße aus Plastik oder ähnlichem Material sind ungeeignet, da diese nicht atmungsaktiv sind und sich Kondenswasser unter dem Deckel sammelt, wodurch das Stroh feucht wird und den Igel davon abhält in den Winterschlaf zu gehen und er dadurch sogar faulen kann. Denkt immer daran: Igel sind außerordentlich gute Kletterer und somit muss das Häuschen des Igels auch nach oben hin gut verschlossen sein. Es sollte eine Unterteilung zwischen Schlaf- und Wohnraum geben, damit eine Hygiene gewährleistet ist. Die Behausung sollte regelmäßig gesäubert werden, denn die Igel koten willkürlich über all hin, da sie keine festen Orte zum Verrichten ihres Geschäfts nutzen, es sind eben keine Haustiere. Darum sollte die "Wohnung" des Igels auch draußen gelagert sein (Vorausgesetzt er ist genährt genug: Siehe dazu: Wann kann der Igel in den Winterschlaf gehen?). Denn der Igel muss den Temperaturabfall im Winter spüren, damit sein inneres System ihm sagen kann, wann es Zeit für den Winterschlaf ist!

Was isst und trinkt ein Igel denn?
Igel ernähren sich in der Natur von Insekten, Schnecken, Würmern aber auch Mäusen. Als Ersatznahrung kann der mensch dem Igel Katzenfutter zu essen geben. Dieses vertragen die Igel problemlos. Wichtig ist, dass es eine gute Mischung aus Nass- und Trockenfutter ist. Igel müssen natürlich auch etwas trinken. Aber keine Milch, denn die vertragen Igel überhaupt nicht! Wasser hilft ihnen die Nahrung zu verdauen und ist verträglich für die Igel!



Wann kann der Igel in den Winterschlaf gehen?
Ein junger Igel sollte zwischen 600 - 800g wiegen, bevor in den Winterschlaf geht, damit seine Fettreserven für den ganzen Winterschlaf reichen und er nicht frühzeitig aufwacht. Ein ausgewachsener Igel hingegen sollte zwischen 1000 - 1400g wiegen, um den Winter zu überleben. Bevor ein Igel dieses Gewicht nicht erreicht ist, sollte er bei Zimmertemperatur gelagert werden, damit er nicht zu früh in den Winterschlaf geht und diesen dann nicht überlebt! Wenn er das angestrebte Gewicht jedoch erreicht hat, sollte man ihn bei Außentemperatur lagern, damit das innere Warnsystem des Igels anschlägt und der Igel weiß, dass er jetzt in den Winterschlaf gehen kann. will der Igel aber einfach nicht schlafen gehen, trotz ausreichenden Gewichts, entzieht man ihm für 2-4 Tage jegliche Nahrung und er sollte von alleine in der wichtigen Winterschlaf gehen. Ist man sich nicht sicher, ob der Igel wirklich schläft, klebt man das Loch zu seinem Schlafzimmer mit einem Tuch Toilettenpapier ab. Wenn dieses beschädigt oder gar abgerissen ist, kann man sich fast sicher sein, dass der Igel hin und wieder aufwacht und ihm wieder Futter hinstellen, damit er nicht verhungert und versucht ihn dann erneut wie oben beschrieben in den Winterschlaf bringen!

Wann wacht der Igel denn wieder auf und woher weiß ich, dass er noch lebt?
Ein Igel rollt sich komplett zusammen, wenn er in den Winterschlaf geht. Man sieht lediglich seine Stacheln. Um zu überprüfen, ob der Igel noch lebt, kann man ihn ganz leicht an seinen Stacheln berühren und diese sollten sich dann im Zeitlupentempo aufstellen. Wenn man den Kopf und die Füße des Igels sehen kann, wenn man den Schlaf kontrolliert, kann man davon ausgehen, dass er gestorben ist. Ende März bis Mitte April ist es dann soweit und der Igel wacht wieder aus seinem Schlaf aus. Eine tägliche Kontrolle ist notwendig, damit der Igel nicht an einem Hungertod stirbt, nachdem er aufgewacht ist.

Wie wildere ich den Igel wieder aus?
Das ist relativ einfach. Man sollte den Igel nachdem er aufgewacht ist noch ein bis zwei Wochen auffüttern, damit er wieder zu Kräften kommt. Er sollte das gleiche Gewicht erreichen wie vor dem Eintritt in den Winterschlaf. Man sollte ihn dann dort aussetzen, wo man ihn auch gefunden hat, damit der Igel sich in seinem bekannte Revier zurechtfindet.



Ich hoffe ich konnte dem Ein oder Anderen einige Tipps für den Fall der Fälle geben, dass er einen Igel in einer Notsituation findet!

Wenn ihr eine Unterkunft selber bauen wollt, dann empfehle ich euch folgenden Link: Pro-Igel-Lebansraum-Igelhäuser

Alle Informationen stammen aus meinen eigenen Erfahrungen aus dem letzten Winter und den Materialien, die ich von dem freundlichen Tierarzt bekam!

Solltet ihr euch bei etwas nicht sicher sein, konsultiert immer einen Tierarzt, denn er kann euch mit kompetentem Rat zur Seite stehen.


Ich wünsche allerseits einen schönen Abend :)
Moritz