Dienstag, 15. April 2014

Erlebnisbericht der Peugeot Fandays in Le Touquet (FR)

Unverhofft kommt oft
Alles begann am Montagmorgen des 07.04.14, als ich eine Nachricht von Peugeot bekam, ob ich nicht bei den Peugeot Fan days in Frankreich teilhaben möchte. Im ersten Moment von Glücksgefühlen übertrumpft stellten sich anschließend jede Menge Fragen! Wie komme ich denn dort hin, werde ich den Trip mit meinem Zeitmanagement und Job vereinbaren können und warum wurde ich überhaupt angeschrieben? Also schrieb ich viele Mails mit Anthony hin und her, der dieses Event begleitete. Schnell war dann alles geplant und in trockenen Tüchern. Ich würde am Wochenende nach Frankreich, genau genommen Le Touquet reisen um dort an den Peugeot Fandays teilnehmen. 

Warum hatte gerade ich das Glück?
Als Fotograf bin ich gerne auf unterschiedlichen sozialen Plattformen unterwegs. Über Instergram hatte ich vor einiger Zeit ein Foto von meinem Peugeot106 geteilt. Peugeot wurde darüber auf mich und meine fotografische Arbeit aufmerksam und folgte mir anschließend auf meinem Profil. Dies hatte mich zu dem Zeitpunkt bereits überrascht, dass solch ein Weltunternehmen mir und meiner Arbeit folgte! Am Ende haben meine Fotos wohl einen bleibenden Eindruck bei der social Media Abteilung von Peugeot hinterlassen und somit wurde ich als Fotograf und Testfahrer des neuen Peugeot 308sw nach Frankreich eingeladen. In diesem Moment, wo ich meine Erlebnisse in Worte zu fassen versuche, bin ich immer noch von dem Glück überwältigt, ein Teil dieses Events gewesen zu sein und diese „Anerkennung“ von Peugeot für meine Arbeit bekommen zu haben! :’)

Was sind diese Peugeot Fandays denn überhaupt? 
Wie der Name bereits verrät, geht es hierbei um die Zusammenarbeit und das „Zusammenerleben“ von Mitarbeitern des Automobilbauers Peugeot und dessen Fans. Ein Fan ist jemand, der Interesse an den Neuheiten der Automobilbranche hat und regelmäßig darüber auf Grundlage von Probefahrten und Vorstellungen berichtet, jemand der social Media Arbeit leistet und Interesse an Peugeot und dessen Autos hat oder eben jemand, der selber einen Peugeot fährt und sich mit dieser Marke emotional verbunden fühlt. Ich würde mich als gute Mischung letzterer zwei Aspekte bezeichnen. Der primäre Konsens ist also eine Verbindung vom Hersteller zu Fans von Peugeot aufzubauen und mit Ihnen in einen persönlichen Kontakt zu treten, um Feedback zu unterschiedlichen Bereichen ihrer Arbeit zu bekommen. Soweit jedenfalls meine Einschätzung :)

Was habe ich alles erleben dürfen: 
Das Programm, dass mir vor Antritt der Reise zugeschickt wurde, sah bereits sehr vielversprechend aus. Testfahrten, Pressekonferenz und gemeinsame Essen waren die größten Blöcke! Nun aber step by step.!



Tag 1
Freitag morgen um 06:40 ging mein Flug von Düsseldorf nach Paris CDG. Im Gate angekommen und den Koffer vom Gepäckband abgeholt ging es dann zum gemeinsamen Treffpunkt am Sheraton Hotel. Dort traf ich dann Anthony, den Organisator des Events und meinen Kontaktmann, mit dem ich bereits im Vorfeld viele Mails geschrieben hatte :) Wir hatten ca. 08:15 Uhr und mussten weitere 2 Stunden am FH warten, bis alle Teilnehmer des Events den Treffpunkt erreicht hatten, da sich die Ankunftszeiten der Flieger etwas streuten. War aber kein Problem, denn ich lernte Fabian kennen, einen deutschen Blogger von der Seite Autophorie, mit dem ich etwas Smalltalk betrieb. Gegen 10:15 Uhr hatten alle den Weg zum Treffpunkt gefunden und wir gingen zum Shuttle, der uns von Paris in das 2,5h entfernte Le Touquet bringen sollte. Der Bus war ein Traum. WiFi an Board, verdammt bequeme Ledersitze, viel Beinfreiheit, Toilette und gekühlte Getränke! Die Zeit im Bus verging also wie im Flug, zumal ich auch noch ein kleines Nickerchen machte, da das Aufstehen um 3:30 Uhr nicht spurlos an mir vorbei gegangen war! :D Angekommen an der Ziel Destination haben wir dann erst einmal einen kleinen Snack zu uns genommen und einen Kurzbeitrag über den Peugeot 308sw gehört, sowie die Strecke für die Testfahrt vorgestellt bekommen. Im Anschluss haben sich alle die Schlüssel für ihre Testfahrzeuge geholt und es ging in 2er Teams raus auf die Straßen Frankreichs! Nun hieß es ausgiebig Fahreigenschaften, Design und das Multimediasystem austesten, sowie immer mal wieder an schönen Locations zu halten und Fotos des Autos zu machen, um euch auch einen visuellen Eindruck von dem neuen Peugeot 308sw vermitteln zu können. Nach einer ausgiebigen Testfahrt kehrten wir im Westminster Hotel ein, wo wir freundlich von Mitarbeitern des Peugeotteams empfangen wurden und am Empfang des Hotel problemlos eincheckten. Mit Zimmerkarte und Wlan Codes ging es dann erstmal aufs Zimmer um kurz zu verschnaufen. Nen wenig Mighty Oaks hören, Fotos auf dem Mac sichern und der Familie und wichtigen Personen euphorisch die ersten Erfahrungen mitteilen :) Für 19:30 war dann die Pressekonferenz angesetzt. Leider hatten sich aber einige Teams verfahren und so verschob sich die Konferenz etwas nach hinten. Als alle an „Board“ waren gab es dann eine ausführliche Vorstellung des Peugeot 308sw mit anschließender Fragerunde für alle Zuhörer. Nach dieser Veranstaltung fragte mich Anthony, ob ich nicht Lust hätte ein kleines Interview zu geben und über die Fandays zu berichten. Das Ding war sofort geritzt und ich stand im Scheinwerferlicht vor einem 308sw und gab meine Antwort zu den Fragen des Kamerateams. Ich bin schon gespannt, was für Sätze ich da auf englisch rausgehauen habe, das Video wird mit Sicherheit eine witzige Nummer :D Als alle Takes im Kasten waren gingen wir in den Saal, in dem wir zu Abend essen sollten. Untermalt von Piano-live-Musik nahmen wir im Anschluss ein sau leckeres (der Ausdruck sei mir erlaubt) 7 Gänge Menü zu uns. Garnelen, Morcheln, Rinderfilet, Spargel, Ananas-Sorbet und Café seien nur mal als kleines Schmankerl genannt. Nach vielen schönen Gesprächen schlug die Uhr dann bereits Mitternacht und ich war hundsmüde. Zeit in das Bett zu hüpfen und schnell etwas Schlaf zu tanken, bevor der Wecker am nächsten Morgen gegen 07:00 Uhr schellen würde!

Tag 2
Um 8 Uhr ging es nach einer gepflegten Dusche dann runter in den Frühstückssaal. Die Auswahl war überragend groß und man konnte sich kaum zwischen all den Leckereien entscheiden. Anschließend wurde ausgecheckt und wir holten uns den Schlüssel für den Testwagen ab. Dieses Mal ging es an der schönen Küste Südfrankreichs entlang. Sommer, Sonne und Meer passt in diesem Fall wohl perfekt um die Gegebenheiten präzise zu beschrieben :) Zurück am Hotel haben wir noch etwas Gebäck gegessen, bis wir gegen 11:30 Uhr mit dem Peugeot wieder in Richtung Privatflughafen fuhren. Dort haben wir in einem Restaurant zu Mittag gegessen und hatten Zeit uns in gemütlicher Atmosphäre zu unterhalten. Gegen 14:30 stiegen wir dann erneut in den Shuttle in Richtung CDG und hatten 2,5 Stunden zeit uns auszutauschen und zu unterhalten. Ich saß zusammen mit Ini, Dajana, Racha, Koray und Fabian hinten im Bus und wir hatten verdammt interessante Gespräche. Sowohl über Autos als auch über das positive Denken und wie man sein Leben organisieren, genießen und voranbringen kann, ohne sich selbst dabei als Mensch aufgeben zu müssen und zu bleiben wie man ist! Als wir dann am Flughafen angekommen waren, verabschiedeten sich alle herzlich voneinander und suchten ihre Terminals auf um dann den Heimweg anzutreten! Alles andere war nur noch Logistik :D Mit dem Flieger von Paris nach Düsseldorf und von dort aus mit der DB nach Hamm! 

Der Peugeot 308 sw im Detail:
Mein Blog heißt nicht Auto Motor Sport und mein Name ist auch nicht Matthias Malmedie aber ich möchte euch dennoch meine Meinung über das Auto schreiben, auch wenn ich nicht in die Tiefe der technischen Details eintauchen kann. 

Das Design: Peugeot hat dem neuen 308sw sehr schöne Linien und Kurven verpasst. Die Sicken in der Karosserie lassen das Auto sportlich und gemütlich zugleich wirken. Man möchte sofort mit der Hand die Linien des Autos nachfahren. Die Scheinwerfer passen sich schön an die Linien an und sind optische Highlights zugleich. Auch die Dachreling ist etwas sehr besonderes, denn an den Seiten des Dachs montiert lassen sie das Auto sehr dynamisch wirken. Sie stören den Linienfluss des Designs nicht, im Gegenteil sie verstärken die Form sogar. Im Innenraum war ich ähnlich überrascht. Die Formen der Lufteinlässe und des Kühlergrills der Front des 308ers schienen sich im Innenraum, im Besonderen in den Armaturen wieder zu finden. In das Auto einsteigend ergab sich somit ein einheitliches Bild des Autos und man konnte den Innenraum sofort dem Auto zuordnen. Dies war für mich sehr angenehm und man konnte sich in dem Fahrzeug ab dem ersten Moment wohlfühlen. 







Die Sitze: Für mich eines der mit wichtigsten Elemente in einem Auto. Wenn ich in einem Sitz nicht komfortabel Platz nehmen kann, werde ich mich in einem Auto niemals wohlfühlen. Dies ist wie im Wohnzimmer, wo man entspannt auf dem Sofa sitzen möchte, ohne Schmerzen im Rücken oder Gesäß zu bekommen. Peugeot hat hier in meinen Augen aber alles richtig gemacht. Die Sitze sind sportlich durch die seitlichen Polsterungen und soft zugleich. Man sinkt nicht zu tief ein und hat somit eine gute Kontraktion in dem Beinen um die Pedale zu bedienen. Das Design wirkt sportlich modern und in unterschiedlichen Ledervarianten sehr edel.



Das Multimedia-system:
Ausgestattet mit einem Touchscreen, Navigationssystem, Usb Anschluss, Aux Stecker und Freisprechanlage fehlt dem Fahrer eigentlich nichts. Zumindest mir nicht! Als kleines Highlight bietet Peugeot sogar Apps an, wie beispielsweise Facebook und Wikipedia, die über den Display bedienbar sind. Auch eine Blitzer-Warner app ist vorinstalliert. Wie diese in der deutschen Rechtssprechung einzuordnen ist kann ich jedoch nicht sagen. Das ein oder andere Mal hätte ich mir ein etwas schnelleres Anspringen des Systems bei antippen einer Funktion gewünscht, was aber nur als Kleinigkeit einzuordnen ist. 





Der Platz:
Fantastisch, geil, perfekt. Für alle die viel Platz brauchen ist das Auto wohl einen großen Blick und eine Überlegung wert. Das Kofferraumvolumen beträgt stolze 660L und mit umgeklappter Rückbank sogar ganze 1775L. Das ist verdammt viel zumal diese problemlos nutzbar sind, da keine Ecken und Kanten das Beladen stören. Peugeot hat die Bauweise des Autos absolut durchdacht.



Die Motoren:
- 2.0L BlueHDI mit 150 PS. Die Automatik schaltete sauber durch die Gänge und ruckelte zu keiner Zeit wirklich unangenehm. Die Beschleunigung war angenehm. Nicht zu schnell aber eben auch nicht zu langsam. Einfach perfekt um gemütlich und effizient zu fahren. Manuell konnte man die Gänge noch rauf und runter schalten, wenn man einmal bis in höhere Drehzahlbereiche unterwegs sein wollte! 
- 1.3L e-THP 130 PS. Der Benziner wurde als Schaltwagen gefahren. Er fuhr sehr ruhig und machte keine störenden Geräusche. Mit dem drücken der Sport-Taste wurde primär der Geräuschpegel etwas lauter und sportlicher. Es änderte sich für mich aber nichts merklich bei dem Tritt auf das Gaspedal. Die 6 Gänge waren angenehm übersetzt und man musste keine hastigen Schaltvorgänge unternehmen.

Die neuen Motoren sind 3 Zylinder mit jeweils 400 Kubikzentimetern pro Zylinder. Als ich Dreizylinder hörte, kam mir schon das Grauen. Ich dachte an den VW Polo, der immer klingt also würde ihm was fehlen, nämlich der 4te Zylinder. Er klingt wie eine blecherne Nähmaschine. Doch Peugeot hat hier richtig was rausgehauen, wenn ich es mal so brutal formulieren darf. Der Sound ist angenehm sportlich. Er kommt gedämpft durch die Verkleidungen des Innenraums bei den Insassen an und stört auch bei höheren Geschwindigkeiten nicht bei Unterhaltungen. Ich war absolut positiv überrascht :)


Hier findet ihr noch drei weitere Impressionen vom Auto:






Der Versuch eines Résumés des Wochenendes:
Peugeot hat hier wirklich ganze Arbeit geleistet und ich möchte allen beteiligten Organisatoren mein großes Lob aussprechen. Ich konnte an diesem Wochenende wundervolle Erfahrungen machen, tolle Menschen treffen, viel lernen, eine Menge Inspiration aufsaugen und zudem ein fantastisches Auto fahren, dass mich begeistert hat! Man war zu jedem Zeitpunkt komplett über das Programm informiert und fühlte sich gut begleitet, sodass keine Unsicherheiten aufkamen. Peugeot hat viele Arbeiten geleistet, um die Testfahrten zu erleichtern, zum Beispiel Beschilderungen auf den Straßen nur für diesen Tag angebracht! Die Atmosphäre war stets relaxed und man konnte vollkommen man selbst sein. Niemals hatte ich das Gefühl fehl am Platz zu sein sondern fühlte mich von Peugeot respektiert und gewünscht. Das nenne ich Kunden- und Fanarbeit der Extraklasse. Dies sollte sich die Marke mit dem Löwen beibehalten, denn mit dieser Nähe am Consumer sind sie anderen Firmen einen großen Schritt voraus. Darum war es auch für mich als Fahrer eines Peugeots besonders schön zu sehen, dass Peugeot sich um einen kümmert und die Meinung eines jeden Einzelnen ganz viel Wert ist. Die Arbeit wird am Verbraucher ausgerichtet und ich denke dieser Weg wird weiterhin zum Erfolg führen! 

Jetzt bleibt mir nur noch zu sagen, dass ich unglaublich dankbar bin, Teil des Ganzen/ der Peugeot Fandays gewesen zu sein! Es hat mir verdammt viel Spaß gemacht und meine Affinität zu Peugeot ist absolut euphorisiert worden :) 

Weiterführende Links zu anderen Teilnehmern der Peugeot Fandays:
Racha Fajjari:www.la-racha.com
Dajana Eder: www.impulsee.at
Fabian Meßner: www.autophorie.de

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© Moritz Kaufmann auf Text und Bild

Donnerstag, 3. April 2014

Anfänge in der Naturfotografie


Häufiger werde ich in der letzten Zeit gefragt, was man in der Naturfotografie beachten muss und wie man am besten zu schönen Ergebnissen kommt. In diesem Beitrag möchte ich etwas ausführlicher Bezug darauf nehmen und meine Erfahrungen mit euch teilen.



Grundwissen der digitalen Fotografie:
In der Naturfotografie sollte man wie in vielen anderen Bereichen der Fotografie seine Kamera praktisch „blind“ bedienen können. Begriffe wie Verschlusszeit, Blende, Iso und Belichtungskorrektur sollten keine „böhmischen Dörfer“ für den Fotografen sein. In der Natur können sich die Lichtverhältnisse und Kontraste schlagartig von jetzt auf gleich ändern. Wenn man dann gerade vor einem Flussregenpfeifer in Balzhaltung liegt und das perfekte Foto sieht, sollte man direkt abdrücken können und blind die richtigen Einstellungen bei dem Blick durch den Sucher wählen können. Denn wenn man erst aufschaut und an den Knöpfen und Rädern der Kamera einstellen muss, kann es a) sein, dass man das wilde und scheue Tier verschreckt oder b) die perfekte Situation verpasst, da man die Einstellungen nicht schnell genug vornehmen konnte. Dann ärgert man sich enorm. Also immer erst ein Testfoto an der Location machen, die Kamera grob einstellen und dann blind beim Blick durch den Sucher nachjustieren und ggf. wenn es die Situation zulässt mal einen prüfenden Blick auf den Display werfen um die Belichtung etc. zu kontrollieren! Hierzu kann ich nur sagen: Üben, üben und nochmals üben!

Wie kann ich denn am besten üben?
Es gibt in unserem digitalen Zeitalter enorm viele Möglichkeiten zu üben und zu lernen. Hierzu eignen sich unter anderem Videos auf Youtube, um Grundlagen der Fotografie zu erlenen. Schaut euch dazu einmal den Kanal von Benjamin Jawoskyj an: https://www.youtube.com/user/jaworskyjpictures
Zum anderen findet man dort aber auch Videos zu Herangehensweisen bei der Fotografie von bestimmten Tierarten. Zum Beispiel hier zum Thema Wildfotografie: https://www.youtube.com/watch?v=l6xEd0Kg1sE
Der direkte Austausch mit Fotografen war und ist für mich immer die schönste Form des Lernens. Wir tauschen Erfahrungen aus und berichten uns von Plänen, die man dann auch gerne einmal zusammen ausarbeitet und umsetzt. Sucht euch also Gleichgesinnte Fotografen in eurer Heimat und näheren Umgebung, um voneinander zu profitieren!
Inspiration in Bild und Text findet man aber auch in Form von Büchern. Hierzu stellte ich bereits vor einiger Zeit folgendes Buch vor, dass ich als überaus gelungen ansehe und welches ein enormes Potential der Inspiration birgt: http://moritz-kaufmann-fotografie.blogspot.de/2013/11/die-fotoschule-in-bildern.html

Wo finde ich was?
Motive in der Natur findet man an jeder Ecke und auch direkt vor der eigenen Haustür. Jede Jahreszeit birgt seine ganz eigene Schönheit. Ob es im Frühling die Frühblüher und Blüten sind, im Sommer die Jungtiere in Vogelnestern oder im Dickicht der Wiesen und des Waldes, im Herbst die schön gefärbten Wälder und Zugvögel oder aber im Winter die schneebedeckten Landschaften und Eisblumen. Am wichtigsten ist es hierzu sich aufmerksam durch seine Umgebung zu bewegen. Mit offenen Ohren und Augen einen Spaziergang zu machen, um Vogelstimmen zu identifizieren oder Rufe zu erkennen. Möglicherweise auch Bauten oder Höhlen zu entdecken und die Bewohner über längere Zeit zu beobachten und somit bessere Fotomöglichkeiten auszuloten. Man kann aber auch ortsansässigen Naturschutzvereinen mithelfen, Flächen zu pflegen oder bestimmte Arten zu kartieren und somit neue Fotomöglichkeiten in seiner Heimat kennen zu lernen.

Der Schutz der Natur:
Ein Aspekt auf den ich hier einmal sehr dringlich hinweisen möchte. Wenn man Blümchen fotografiert oder auch Tiere an Nest und Bau beobachtet, gilt immer: Das Wohl des Tieres/der Pflanze geht vor und hat höchste Priorität. Wenn man eine Blume nicht im richtigen Winkel fotografieren kann, da eine andere Blume im Weg steht, verzichtet man lieber auf das eine Foto und knickt die andere Blume dafür nicht um. Denn wenn wir auch in Zukunft die Motive der Natur nutzen möchten, sollten wir diese erhalten und schützen. Auch bei Tieren gilt vergleichbares. Wenn man merkt, dass die Tiere sich ängstlich oder unruhig zeigen, dann hält man erst einmal Abstand und verlässt gegebenenfalls die Location um die Tiere nicht zu stören. Denn es könnte besonders in den Paarungszeiten schwerwiegende Folgen haben. Zum Beispiel, dass Vögel ihre Eier nicht weiter bebrüten und die Jungtiere sterben oder aber Säugetiere ihre Aufzucht zurücklassen, da sie ihr eigenes Leben fürchten und die Tiere am Hungertod sterben, sofern sie noch nicht alt genug zur Nahrungssuche sind.

Ausrüstung vs. Glück:
Häufiger bekomme ich Nachrichten, in denen man mir schreibt, dass ich so schöne Naturfotos machen würde aber mit einem 500er von Canon wäre das alles ja auch viel einfacher. Sicher ist eine Ausrüstung ein nicht zu vernachlässigender Gegenstand eines Fotos aber dennoch bin ich der Meinung, dass dieser zweitrangig ist. Anfangs war ich auch mit einer Canon 1000d und einem Canon 55-200mm unterwegs! Und in dieser Zeit sind einige Fotos entstanden, die bis heute zu meinen Lieblingsfotos zählen. Und warum? Weil die Lichtsituation einfach etwas ganz besonderes war oder der Zufall viele Komponenten optimal zusammengebracht hat, sodass mein Foto etwas ganz einmaliges wurde. Wie beispielsweise später mit meiner Canon Eos 40d, meiner erst zweiten Kamera und dem Canon 10-22mm, dass ich bereits an der 1000d nutzte. http://500px.com/photo/57095530 Der Nebel zauberte eine ganz fantastische Stimmung, die ich nur erleben durfte, da ich durch Zufall um 2 Uhr in der Nacht wach wurde und nicht mehr schlafen konnte. Bei dem Blick aus dem Fenster bemerkte ich erst diese geniale Stimmung! Der Zufall spielt also eine große Rolle in der Fotografie.

Welche Ausrüstung wäre denn sinnvoll?
Die Naturfotografie fächert sich in viele Aufnahmebereiche und ist breit aufgestellt. Von der Landschafts- über die Macro-, Unterwasser- bis hin zur Tierfotografie uvm. ist alles dabei. Jeder dieser Bereiche erfordert andere technische Komponenten. Die Kamera ist in jedem Fall der Grundbaustein, der dann mit einem Objektiv adaptiert werden muss. Für Landschaften und Unterwasserfotos wird man ein Weitwinkel wie zum Beispiel ein 17-40mm benötigen. Für Macrofotos ist ein spezielles Macroobjektiv erforderlich, da es eine sehr geringe Naheinstellgrenze besitzt und man somit sehr nah an das Objekt heran gehen kann, um beispielsweise Details zu fotografieren. Bei der Tierfotografie sind Teleobjektive wichtig. Diese können von 200-800mm gehen. Es gibt hierfür gute Zoomobjektive, wie das Tamron 150-600mm f5-6,3 oder das Canon 100-400mm f4,5 5,6. Festbrennweite haben eine bessere Offenblende, wie beispielsweise das Canon 400mm f2.8 IS oder das Canon 500mm f4. Für alle Canon Objektive findet man aber auch ein passendes Pendant aus dem Hause Nikon.

Danksagung:
An dieser Stelle möchte ich auch Hermann, Rado und Kevin meinen Dank aussprechen.
Bei Fragen habt ihr mir immer Rede und Antwort gestanden und gemeinsam haben wir viele schöne Trips unternommen!  J


Dieser Text beinhaltet meine ganz persönlichen Erfahrungen und meine subjektive Meinung. Meine Worte sind sicherlich keine Wundermittel aber ich hoffe euch damit einige interessante Information vermittelt zu haben. Es soll eben kein Rezept sein, dass man einfach nachmachen kann, sondern ein Denkanstoß, damit sich jeder ganz individuell in seine eigene Richtung entwickelt :) 

Grüße an euch,
Moritz